Mann geht fremd
Der eigene Mann geht fremd – das ist wohl eine der schockierendsten Erfahrungen, die man erleben kann. Nach Statistik hat jeder fünfte Deutsche hin und wieder eine Affäre, ziemlich gleich ob Mann oder Frau.
In diesem Artikel möchte ich diejenigen unterstützen, die an der eigenen Haut erlebt haben, was ein Seitensprung des Partners ist.
Hier finden Sie Tipps:
- wie Sie mit dem emotionalen Chaos zurechtkommen
- wie Sie sich am besten verhalten
- was Sie tun müssen, um die Beziehung zu erhalten
Also, es ist passiert: Sie haben herausgefunden, dass Ihr Mann oder Partner fremdgeht. Die erste Frage, die man sich stellt ist: "Warum? Warum hat er das getan?"
Warum geht Mann fremd?
Wenn Sie Psychologen fragen, warum Männer fremd gehen, wird man Ihnen mit Sicherheit Dutzende von Gründen nennen. Die meisten von diesen Gründen laufen darauf hinaus, dass Männer halt so sind: Sie sind von der Natur polygam, sie wollen etwas Neues und Erfrischendes erleben, sie wollen sich jung fühlen, sich bestätigen usw.
Das ist alles richtig, aber für betroffene Frauen wenig hilfreich. Denn was kann man gegen die Polygamie der Männer tun? Oder dagegen, dass sie sich jung fühlen wollen? Nichts.
Ich mag keine nutzlosen Informationen, deshalb werde ich Sie nicht mit abgegriffenen Statistiken und Fakten füttern. In diesem Artikel habe ich ein paar Informationen und Tipps zusammengestellt, die Ihnen helfen, die Ursachen von Ihrem Problem zu verstehen und den ersten Schmerz zu überwinden.
Als erstes sollten Sie überlegen, warum SIE diese Situation angezogen haben.
Alles, was Sie erleben, verursachen Sie UNBEWUSST selbst
Das ist nicht nur ein Teil meiner Lebensphilosophie. Nach langjähriger Arbeit mit Klienten ist es eine Tatsache, die mir jeder Klient aufs Neue bestätigt. Jedes Mal, wenn wir das Problem identifiziert haben, suche ich nach den Wurzeln des Problems. Und die befinden sich in der Vergangenheit des Klienten.
Wenn Sie jetzt die Untreue Ihres Partners erleben, dann gab es in Ihrer Vergangenheit mit Sicherheit Ereignisse, die dieses Problem verursacht haben.
Die häufigsten Auslöser des Problems
1. Unbewusste Verhaltensmuster
Oft haben wir unbewusste Verhaltensmuster, die wir in der Kindheit von den Eltern abgeschaut und übernommen haben.
Erinnern Sie sich an die Beziehung Ihrer Eltern (oder Erziehungspersonen) zu der Zeit, als Sie ganz klein waren. War Ihr Vater der Mutter untreu? Hatte Ihre Mutter Angst oder Verdacht, dass Ihr Vater untreu sein könnte? Oder pflegte Ihre Mutter zu sagen, dass alle Männer untreu sind?
Wenn das der Fall ist, dann gehört männliche Untreue zu Ihrem Weltbild. Das haben Sie als Kind unkritisch aufgenommen und es wurde als gewisses "Programm" in Ihnen gespeichert. Ihr Unbewusstes erzeugt dann hin und wieder Umstände, die Ihr Weltbild bestätigen.
2. Emotionale Muster
Ein weiterer Problemverursacher könnte ein emotionales Muster sein.
Ein emotionales Muster ist ein Gefühl, meistens ein negatives, das sich in Ihrem Leben ständig wiederholt. Sie fühlen sich z.B. oft ausgeliefert oder verraten oder Sie haben das Gefühl mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen. Es kann ein x-beliebiges Gefühl sein oder eine Kombination der Gefühle, die wie ein roter Faden durch Ihr Leben verlaufen.
Sie können selbst überprüfen, ob Sie ein emotionales Muster entwickelt haben:
Schritt 1: Schreiben Sie dafür die stärksten Gefühle auf, die Sie jetzt infolge der Untreue empfinden.
Achten Sie darauf, dass sich jedes Gefühl mit einem Wort benennen lässt. Sind es mehrere Worte, dann handelt es sich wahrscheinlich nicht um ein Gefühl, sondern um einen Gedanken.
Gefühle sind z.B. Angst, Zorn, Verrat, Kränkung, Hilfslosigkeit, Schwäche, Ohnmacht etc. "Ich möchte schreien", "Ich will weinen", "Ich will ihn nie wieder sehen" sind dagegen Gedanken.
Sie können übrigens Ihre Emotionen intensiver fühlen, wenn Sie eine Hand auf das Brustbein legen. Hier befindet sich das Herzchakra, das für Emotionen verantwortlich ist.
Schritt 2: Wenn Sie Gefühl(e) bestimmt haben, gehen Sie gedanklich in die Vergangenheit und finden Sie Situationen, in denen Sie etwas Ähnliches gefühlt haben. Lassen Sie sich etwas Zeit zum Erinnern. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden Sie feststellen, dass Sie diese Emotionen schon früher erlebt haben. Dann ist das jenes emotionale Muster, das zum Problem geführt hat.
3. Unbewusste Wünsche
Manchmal haben wir Wünsche, die uns nicht immer bewusst sind.
Bei der Arbeit mit den Frauen, die von dem Partner betrogen oder verlassen wurden, stellte sich meistens heraus, dass sie diesen Mann und diese Beziehung schon vorher nicht mehr wollten.
Mit Frauen ist es aber leider so, dass sie eine Beziehung nicht aufgeben, auch wenn sie ihnen nicht gut tut. Die meisten Frauen können von sich aus die Beziehung nicht beenden. Stattdessen wünschen sie sich unbewusst, dass der Partner das selbst tut.
Wenn der Wunsch dann in Erfüllung geht, leiden sie statt sich zu freuen. Frauen…
Jetzt können Sie überprüfen, ob der Punkt 3 auf Sie zutrifft.
Halten Sie kurz inne und fragen Sie sich: "Habe ich von einer anderen Beziehung oder einem anderen Partner geträumt? Habe ich mir unbewusst einen Grund gewünscht, um die Beziehung zu beenden?" Wenn ja, dann war der Seitensprung des Partners gerade Ihre Wunscherfüllung. Tja, wie sagt man da? "Überlege dir gut, was du dir wünschst. Es könnte in Erfüllung gehen."
Welcher Affäre-Typ ist Ihr Partner?
Als nächstes müssen Sie herausfinden, ob Ihr Partner ein notorischer Seitenspringer ist oder ob seine Affäre nur ein Ausrutscher war. Das wird Ihnen helfen zu verstehen, ob Ihre Beziehung eine Chance hat.
Man kann Männer und Frauen sehr gut in Typen einteilen hinsichtlich ihres Verhaltens in einer Liebesbeziehung.
In diesem Artikel beschreibe ich nur einen männlichen Typ.
Es gibt einen Männertyp, bei dem sexuelle Energie besonders stark ausgeprägt ist. Ich bezeichne solchen Typus hier als Casanova.
Für Casanova ist eine starke Sexualität die wichtigste Sache im Leben. Er selbst ist sexuell sehr anziehend, Frauen fliegen an ihn wie Schmetterlinge ans Licht. Er ist leidenschaftlich, sinnlich, flirtet gerne, ist erfinderisch und experimentierfreudig in Sachen Sex.
Verantwortung, Fürsorge und Häuslichkeit sind bei diesem Typ Fehlanzeige. Tiefgründige und innige Gespräche werden Sie mit ihm auch kaum führen können. Ein solcher Partner verrät sehr wenig von seiner Innenwelt. Sein größtes Manko ist seine Untreue.
Die Beziehung mit einem solchen Mann ist meistens oberflächlich und läuft nur auf das eine hinaus: den Sex. Der Mann bestimmt meistens alleine, ob und wann er sich mit Ihnen trifft. Er hinterlässt bei der Partnerin ein Gefühl der Unbeständigkeit. Sie weiß nie, wo sie bei ihm ist. Seinerseits besteht kaum eine emotionale Bindung zu der Partnerin.
Casanova geht selten eine feste Beziehung ein. Für ihn ist die Eroberung an sich wichtig. Ist sie geschehen, dann verliert er schnell das Interesse an der Frau.
Danach muss seine Partnerin sich ständig um ihn bemühen. Eine Frau an seiner Seite kann nur dann lange aushalten, wenn sie ein Auge zudrückt und seine Untreue akzeptiert oder verdrängt.
Wenn Sie mit so einem Typen liiert sind, dann ist seine Untreue vorprogrammiert. Es ist dann Ihre Entscheidung, ob Sie ihn nach seiner ersten Affäre sofort verlassen oder noch eine Zeit lang an seiner Seite leiden, belohnt mit großartigem Sex.
Wenn Sie in Casanova Ihren Partner nicht wiedererkannt haben, dann öffnen sich weitere Optionen.
Die Affäre war nur ein Ausrutscher
Ein Seitensprung bedeutet nicht, dass man die Partnerin nicht liebt. Etwa 80% der Seitenspringer gaben in einer Psycho-Studie an, die Partnerin trotzdem zu lieben.
Wenn die Partner nach solch einer Krise intensiv an der Beziehung arbeiten, wird sie sogar besser als vorher. Beide Partner haben ihre Illusionen los und bemühen sich mehr um den Anderen.
Sie können Ihre Krise auch als eine Chance zur Veränderung betrachten und Einiges für Ihre Partnerschaft tun.
Ihre Strategie (#1):
1) Als erstes finden Sie heraus, womit Sie diese Situation ausgelöst haben. Dafür untersuchen Sie die häufigsten Auslöser des Problems weiter oben. Gehen Sie raus aus der Rolle des Opfers. Machen Sie sich bewusst, dass Sie am Geschehenen im gleichen Maße beteiligt waren wie Ihr Partner. Nur aus einer aktiven Position können Sie etwas bewirken.
Wenn Sie ein emotionales oder ein Verhaltensmuster finden und sie auflösen wollen, nehmen Sie am besten individuelle Beratung in Anspruch, das ist der kürzeste und der zuverlässigste Weg.
2) Neutralisieren Sie alle negativen Emotionen im Zusammenhang mit der Untreue des Partners.
Sie können die Beziehung nicht verbessern, ohne dass Sie dem Partner seinen Seitensprung verzeihen. Es geht hier nicht um eine formelle Vergebung oder um ein Verdrängen des Problems. Sie sollten vielmehr die Sache für sich so klären, dass Sie dem Partner nichts nachtragen.
Sie sollten sich bewusst machen, dass der Mann, mit dem Sie zusammen sind, nicht Ihr Eigentum ist. Auch wenn Sie verheiratet sind und Kinder groß ziehen. Auch wenn Sie mit ihm gemeinsame Verpflichtungen haben. Er ist nicht Ihr Eigentum und hat seinen freien Willen. Es wäre schön, wenn Sie aufhören ihn zu bestrafen.
4) Sie werden nicht daran vorbeikommen, dass Sie Ihr eigenes Verhalten in der Partnerschaft überdenken müssen. Denn aus einer erfüllenden Beziehung geht ein normaler Mann selten fremd.
Eine Beziehung aufzubauen gehört zum Kreis der weiblichen Aufgaben, Sie sind hier die schöpferische Kraft. Sie entscheiden zum größten Teil (auch wenn Sie es nicht wissen), ob die Partnerschaft gelingt oder nicht.
Um zu verstehen, was Sie in der Beziehung verändern können, betrachten Sie sie mal aus einem anderen Blickwinkel – aus den Augen Ihres Partners. Versetzen Sie sich in Ihren Partner und bewerten Sie verschiedene Bereiche des Zusammenlebens:
- Kommen Sie gerne nach Hause?
- Fühlen Sie sich als Mann wohl in der Beziehung?
- Fühlen Sie sich von der Partnerin verstanden, akzeptiert, geschätzt?
- Werden Sie oft kritisiert?
- Finden Sie Ihre Frau attraktiv?
- Erhalten Sie von der Seite der Partnerin Unterstützung, wenn Sie mal Probleme oder Schwierigkeiten haben?
Ihr Partner hat sich in eine andere Frau verliebt
Hier stehen Ihre Chancen recht schlecht. Wenn Sie aber bereit sind für die Beziehung zu kämpfen, dann können Sie doch Einiges tun.
Eins müssen Sie aber verstehen: Kämpfen bedeutet hier keine Skandale, Vorwürfe und Beschuldigungen! Wenn Sie Ihren Partner zurückgewinnen möchten, müssen Sie ihn zuerst LOSLASSEN.
Besonders wichtig auch hier: Ihr Partner ist nicht Ihr Eigentum, nicht Ihr Lieblingspullover, über den Sie verfügen können. Gewalt und Manipulation wird hier nicht funktionieren. Wenn Sie wollen, dass Ihr Mann zurück kommt, dann müssen Sie sich verändern.
Ihre Strategie (#2):
1) Für Sie gelten alle Schritte aus der Strategie #1 weiter oben.
2) Sie müssen so schnell wie es geht den inneren Konflikt auflösen. Damit lösen Sie in sich alles Negative auf, was der Partner Ihnen spiegelt. Das harmonisiert SOFORT die Beziehung.
3) Alle Wurzeln des Problems (siehe "Die häufigsten Auslöser des Problems" weiter oben) müssen tiefgehend aufgelöst werden. Dazu eignen sich am besten individuelle Beratungen.
4) Früher oder später ist es notwendig, mit dem Partner über die Situation zu reden. So ein Gespräch ist aber erst dann sinnvoll, wenn Sie Ihre negativen Emotionen schon aufgelöst haben. Dann können Sie einen konstruktiven Dialog mit dem Lebensgefährten führen.
Dieses Gespräch ist allerdings nicht dafür da, damit Sie sich aussprechen können. Es ist notwendig, um den Kontakt zum Partner in der neuen Lebenssituation herzustellen. Geben Sie dem Lebensgefährten zu verstehen:
- dass Sie ihn als einen freien Menschen betrachten;
- dass Sie ihn lieben und ihn gerne zurück hätten, aber dass Sie trotzdem seine Entscheidung akzeptieren werden, egal wie sie ausfällt;
- dass es besser wäre, wenn er seine Entscheidung nicht Hals über Kopf fällt, sondern sich Zeit dafür lässt;
- dass Sie selbst Zeit brauchen, um mit der Situation klar zu kommen.
Vereinbaren Sie die Regeln, wie sie miteinander umgehen, bis die endgültige Entscheidung getroffen wird.
5) Wenn der Mann sich anderweitig verliebt hat, ist der Ausgang der Situation auch mit der mentalen Arbeit ungewiss. Da kann ich Ihnen keine Garantie geben. Man kann vorher nicht sagen, ob es Ihnen gelingen wird die Partnerschaft zu erhalten.
Es lohnt sich aber in jedem Fall, an sich zu arbeiten. Nicht immer ist es die beste Lösung, den Mann zurück zu gewinnen. Manchmal klammern sich Frauen an einer Beziehung, die es nicht mehr wert ist. Erst im Nachhinein erkennen sie, dass die Trennung die beste Lösung war.
In diesem Fall wird die mentale Arbeit helfen, die Ursachen der Situation zu finden und aufzulösen, den Verlust zu verarbeiten, Erkenntnisse aus der Trennung zu ziehen und sich für eine neue und bessere Beziehung zu öffnen.
Es gibt nur einen Verdacht, dass Ihr Partner fremd geht
Manchmal hat man einen Verdacht, dass der Partner untreu sein könnte, aber das hat sich noch nicht bestätigt. Jetzt bloß nicht den Agenten 007 spielen und Ihrem Partner hinterher spionieren!
Verschwenden Sie Ihre Energie bitte nicht dafür, um den Verdacht zu bestätigen! Sie wissen ja: Wer sucht, der findet :)
Tun Sie einfach "als ob" und nutzen Sie Ihren Verdacht, um zu reflektieren, was in der Beziehung nicht in Ordnung ist, was Sie persönlich falsch machen, wie Sie das Verhältnis verbessern können.
Nehmen Sie die Strategie #1 und beginnen Sie unverzüglich sie zu verwirklichen.
Ich wünsche Ihnen eine glückliche und erfüllende Beziehung!