Akute Magenschleimhautentzündung

Die akute Magenschleimhautentzündung (Gastritis) wird häufig auch als "Magenverstimmung" bezeichnet. Sie äußert sich zum Beispiel mit folgenden Beschwerden:

  • plötzlich einsetzende drückende, krampfartige Schmerzen im Oberbauch
  • Druck- oder Völlegefühl in der MagengegendDie akute Magenschleimhautentzündung
  • Übelkeit bis hin zum Erbrechen
  • Appetitlosigkeit


Eine akute Gastritis hat aber - im Gegensatz zum nervösen Magen - ganz konkrete Ursachen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Alkohol- und Nikotinmissbrauch
  • die Einnahme schleimhautreizender Medikamente, etwa Acetylsalicylsäure oder nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR)
  • eine bakterielle Infektion durch verdorbene Lebensmittel
  • starke seelische Belastungen

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Eine akute Gastritis klingt meist auch ohne medikamentöse Behandlung innerhalb weniger Tage ab. Gönnen Sie sich ein bis zwei Tage Ruhe, evtl. Bettruhe, und essen nur leichte Kost (Zwieback, Kartoffelpüree ohne Butter, Karottenmus).

Gegen die Magenbeschwerden helfen feuchtwarme Umschläge auf den Oberbauch und Heilkräutertees wie zum Beispiel Kamillen-Fenchel-Tee. Gut bewährt hat sich auch ein speziell aufbereiteter Leinsamentee, den Sie als Fertigpräparat bei uns erhalten. Er enthält Schleimstoffe, die sich wie ein Schutzfilm auf die gereizte Magenschleimhaut legen. Pfefferminztee wird oft nicht so gut vertragen, da die ätherischen Öle, vor allem das Menthol, den Magen reizen können. Außerdem erschlafft der Schließmuskel am Mageneingang, wodurch Sodbrennen begünstigt wird. Trinken Sie Pfefferminztee deshalb nicht täglich.

Schleimhautberuhigend wirkt auch eine Rollkur mit Kamillentee (oder fertiger Kamillenlösung nach Gebrauchsanweisung): Übergießen Sie für den Kamillentee zwei gehäufte Esslöffel Kamillenblüten mit 300 ml heißem Wasser. Lassen Sie den Aufguss zehn Minuten bedeckt ziehen, und seihen Sie ihn dann ab. Trinken Sie den Tee langsam, am besten morgens, auf nüchternen Magen. Legen Sie sich anschließend jeweils fünf Minuten auf die linke Seite, dann auf den Bauch, dann auf die rechte Seite und schließlich auf den Rücken. Halten Sie die angegebene Reihenfolge der Körperlagen ein, damit die gesamte Magenschleimhaut mit dem Tee in Berührung kommt. Besonders wichtig ist, dass Sie sich zuerst auf die linke Körperseite legen, da sonst der Tee gleich wieder aus dem Magen in den Darm läuft. Führen Sie diese Rollkur ungefähr zwei Wochen lang täglich durch, auch dann, wenn Sie keine Schmerzen mehr haben.

Man weiß heute, dass eine Gastritis fast immer mit zu viel Magensäure gleichzusetzen ist. Um die entzündete Magenschleimhaut vor Magensäure zu schützen, kann man Säure bindende Mittel, so genannte Antazida, einnehmen. Bei Undichtigkeit des Magenpförtners können auch Gallensäuren aus dem Zwölffingerdarm in den Magen zurückfließen und dort die Schleimhaut schädigen. Aus diesem Grund haben sich in letzter Zeit bei der Behandlung sog. Schichtgitter-Antazida durchgesetzt. Sie binden nicht nur die überschüssige Magensäure, sondern auch die aggressiven Gallensäuren.
Bei Magenkrämpfen helfen Schmerzmittel wie zum Beispiel Paracetamol in Verbindung mit dem Wirkstoff des Stechapfels, die Sie rezeptfrei bei uns erhalten. Lassen Sie sich bei der Auswahl eines geeigneten Präparates von uns beraten.

Wann zum Arzt?

Gehen Sie zum Arzt, wenn die Erkrankung nach drei bis vier Tagen nicht abgeklungen ist, und auch, wenn Sie sich sehr krank fühlen. Sofort zum Arzt müssen Sie, wenn Sie Anzeichen einer Magenblutung (Erbrechen von Blut oder kaffeesatzartiges Erbrechen, schwarzer Stuhlgang) bemerken. Zu einer Magenblutung kann es kommen, wenn die Schleimhaut durch die genannten Einflüsse so stark geschädigt wurde, dass bereits die stark durchblutete Magenwand angegriffen ist.

Wenn Sie unter Magenbeschwerden leiden, sollten Sie auf Alkohol, scharfe Gewürze und fette Speisen verzichten. Trinken Sie Getränke nicht eiskalt und auch nicht sehr heiß. Trinken Sie nur kohlensäurearmes oder -freies Mineralwasser. Nehmen Sie keine Medikamente ein, die die Magenschleimhaut zusätzlich reizen, insbesondere keine Acetylsalicylsäure.

Wir fordern alle Benutzer mit Gesundheitsproblemen dazu auf, falls nötig immer einen Arzt aufzusuchen. Wenn Sie bezüglich Ihrer Gesundheit Fragen oder Probleme haben, bitten wir Sie, sich an den Arzt Ihres Vertrauens zu wenden, anstatt Behandlungen eigenständig zu beginnen, zu verändern oder abzusetzen.